Huhu! Schön, dass du hier bist. 🥰
Seit meiner Human Design Ausbildung bin ich in einer Gruppe mit Coaches, Dozenten und anderen Selbstständigen, die ihre Leidenschaft für das Human Design in ihr Business einfließen lassen wollen.
Eine der häufigsten Fragen zum Thema Online-Marketing war: Brauche ich eine eigene Website?
Für mich persönlich gibt es kein klares Ja oder Nein auf diese Frage – denn die Antwort hängt von deiner Marketing-Strategie und dem ab, was dir Freude bereitet. 💙
Im Folgenden möchte ich meine Gedanken zu dem Thema mit dir teilen – und dabei auch Für und Wider abwägen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorteil einer eigenen Webseite: Du hast die volle Kontrolle über deine Reichweite
- Vorteil einer eigenen Webseite: Du hast die volle Kontrolle über deine Inhalte
- Nachteil einer eigenen Webseite: sie kostet Zeit und Geld
- Vorteile einer eigenen Webseite: Deine Inhalte gehören wirklich dir!
- Nachteil einer eigenen Webseite: Du musst dich um deine Reichweite kümmern
- Vorteile einer eigenen Webseite: es sind deine Leser und Kontakte, egal was passiert!
- Vorteile einer eigenen Webseite: die Daten deiner Kunden sind sicher
- Nachteile einer eigenen Webseite: Du musst rechtliche Aspekte beachten
- Mein Fazit
- Quellenangaben 📚
Vorteil einer eigenen Webseite: Du hast die volle Kontrolle über deine Reichweite
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Facebook voll im Trend war. Facebook-Seiten mit Tausenden Followern sprießten aus dem Boden wie Pilze. Damals war es noch einfach organisch (also ohne Werbeanzeigen, in der Fachsprache auch ADs genannt, oder anderweitige Zahlungen) Fans zu gewinnen.
Doch dann kam der große Einbruch: Facebook wollte auch ein Stückchen vom Kuchen abhaben und Geld mit Facebook-Seiten verdienen. Deshalb wurde der Algorithmus so angepasst, dass ohne Werbeanzeigen bzw. ADs kaum noch Menschen erreicht wurden – teilweise nicht mal die eigenen Follower. 😞
Einige Jahre später erkannte Facebook, dass sie inzwischen einen immer schlechteren Ruf haben. Immer mehr Nutzer beschwerten sich, weil sie nur noch mit Werbung zugeballert wurden, statt im Feed zu sehen, was ihre Freunde machten. Daraufhin wurde der Algorithmus für den Feed noch mal mit dem Ziel angepasst, den sozialen Aspekt (also das Miteinander) wieder mehr zu fördern. Seitdem ist es noch schwerer, Follower zu gewinnen.
❗️ Achtung: Ich sage nicht, dass es unmöglich ist! Aber eben schwerer! Denn: wenn Fans nicht aktiv festlegen, dass sie über Updates von Facebook-Seiten benachrichtigt werden möchten, kann es sein, dass Seiten-Besitzer posten und posten – es den Followern aber gar nicht angezeigt wird. 😕
Der gleiche Trend (wenn auch abgeschwächt) ist bei Instagram zu erkennen. Zugegeben, wenn du immer die neuesten Funktionen nutzt (wie im Jahr 2021 z. B. Reels 1Reels sind kurze Videos auf Instagram), belohnt Instagram das mit immenser Reichweite. Falls du aber nicht der Fan von Storys, Lives und Reels bist, sondern einfach Beiträge posten möchtest, ist die Luft schon verdammt dünn.
👍 Dein Vorteil: Das alles hast du auf deiner Webseite nicht. Dort bist du die Chefin – und bestimmst selbst, was deine Leser sehen. Du musst keine Angst davor haben, dass ein Algorithmus plötzlich deine Reichweite einschränkt und deine Blog-Beiträge in der Versenkung verschwinden.
Vorteil einer eigenen Webseite: Du hast die volle Kontrolle über deine Inhalte
Jede Social Media Plattform hat ihre Regeln und Eigenheiten. Indem du dort postest, musst du dich natürlich an die Regeln halten. Dabei denken viele einfach nur an Themen wie Nacktheit & Pornografie, Waffen oder Gewalt.
Kürzlich hat sich TikTok aber beispielsweise dafür entscheiden, Influencer für Kryptowährungen zu bannen. 2Quelle: The Financial Times: TikTok bans investment promotions, auf: https://www.ftadviser.com/your-industry/2021/07/08/tiktok-bans-investment-promotions/, zuletzt abgerufen am 2. August 2021 Der Handel damit ist völlig legal – genauso wie das Werben dafür. Da TikTok auch schon lange keine reine Teeny-Plattform mehr ist, verstießen diese TikToker auch nicht gegen Regeln bezüglich des Schutzes von Kindern.
Aber: TikTok hat sich einfach dafür entschieden und damit einigen Selbstständigen große finanzielle Einbußen beschert.3Quelle: TikTok Advertising Policies, auf: https://ads.tiktok.com/help/article?aid=9550, zuletzt abgerufen am 2. August 2021
Jetzt denkst du vielleicht: „Mein Thema ist aber XYZ – da wird das nicht passieren!“. Fakt ist aber: das weiß niemand.
- Familien-Influencer wurden über Jahre dafür gefeiert, tiefe Einblicke in ihr Familienleben zu geben und ihren Fans zu ermöglichen, die Kleinen aufwachsen zu sehen. Heute werden sie dafür kritisiert ihre Kinder auszubeuten. Auch immer mehr staatliche Behörden beobachten die Zurschaustellung von Kindern und die damit verbundene Kinderarbeit.
- Das Zeigen alternativer Heilmethoden ist stark reglementiert, weil sich die Geister daran scheiden, was hilft und was nicht.
- Coaches wurden jahrelang gefeiert, weil sie Menschen (angeblich) zeigen, wie man schnell Geld verdient und reich wird. Auch diese werden zunehmend von sogenannten Coach-Bustern zerpflückt.
- Influencer haben eine riesige Fan-Gemeinde, denen sie seit Jahren ihre „Lieblings“-Produkte präsentieren. Inzwischen gibt es auch daran zunehmend Kritik und immer mehr Regeln zur Kennzeichnung von Werbung etc.
Egal mit welchem Thema du dich beschäftigst: Du hast nie eine Gewissheit, dass die Themen auch noch in einigen Jahren rechtlich und gesellschaftlich akzeptiert werden.
👍 Dein Vorteil: Auf deiner eigenen Webseite musst du dich nicht an die Nutzungsbedingungen der Social Media Plattformen halten. Solange du dich an die Regeln deines Hosters/Anbieters und Gesetze hältst, hast du freie Hand.
Nachteil einer eigenen Webseite: sie kostet Zeit und Geld
Die Website samt Inhalte zu erstellen ist vor allem für Neulinge auf dem Gebiet eine große Herausforderung. Ich kann das gut verstehen – schließlich hab ich auch irgendwann mal damit angefangen.
Doch inzwischen gibt es Homepage-Baukästen und Tools wie WordPress, mit denen man auch ohne Wissen über Code tolle Websites erstellen kann.
💡 Idee: Alternativ kannst du auch eine Webseite für dich erstellen und in der Nutzung einweisen lassen. So hast du einen Experten an der Hand, der alles Technische für dich regelt und du kümmerst dich um deine Inhalte. 😍
Vorteile einer eigenen Webseite: Deine Inhalte gehören wirklich dir!
Bevor du etwas auf einer anderen Plattform veröffentlichst, solltest du immer schauen, ob du durch das Posten die Rechte für die Inhalte und/ oder die Preisgestaltung an die Plattform überträgst. Vor allem bei Plattformen für Online-Kurse ist das immens relevant.
Stell dir vor, du erstellst einen mega umfangreichen E-Learning-Kurs und möchtest ihn für 1.000 Euro verkaufen. Die Plattform, auf der du den Kurs teilst hat aber gerade eine Promo-Aktion und bietet deinen Kurs für 100 Euro an.
❗️ Achtung: Schau dir daher immer unbedingt die AGB und Richtlinien für Marketing-Programme von E-Learning-Plattformen an. Beispielhaft verweise ich an der Stelle mal auf die Richtlinien für Werbeaktionen von Udemy.4Quelle: Udemy: Richtlinien für Werbeaktionen, auf: https://support.udemy.com/hc/de/articles/115013339928-Richtlinien-f%C3%BCr-Werbeaktionen, zuletzt abgerufen am 4. August 2021 Dort findest du einen Passus dafür, dass Udemy die Preise frei festlegen kann.
Okay, okay, 100 Euro sind viel Geld. Aber es ist eben deutlich unter Wert. Leider behalten sich einige Online-Kurs-Plattformen das Recht vor, Kurse zu Promo-Zwecken zu verschleudern. Das hat nicht nur Auswirkungen auf deinen Geldbeutel, sondern auch deine Reputation. Willst du dich beispielsweise im Hochpreis-Segment positionieren und verkaufst dann aber Online-Kurse zu Dumping-Preisen auf solchen Plattformen, steht das im Klaren Widerspruch.
👍 Dein Vorteil: Auf deiner Webseite hast du die volle Kontrolle über deine Inhalte und deine Preisgestaltung. Darüber hinaus hast du deutlich mehr technische Möglichkeiten, als wenn du solche Plattformen nutzt. Dadurch kannst du den Lernvorgang deiner Teilnehmer so gestalten wie du möchtest.
Nachteil einer eigenen Webseite: Du musst dich um deine Reichweite kümmern
Solange du noch kein Star bist, dessen Website jeder kennt, musst du dafür sorgen, dass Menschen dich finden und so auf dich bzw. deine Expertise aufmerksam werden. Das machst du einerseits über deine Inhalte (Stichwort: Content Marketing) und andererseits über Suchmaschinenoptimierung.
❓ Was ist Suchmaschinenoptimierung bzw. SEO? Kurz gesagt bereitest du deine Inhalte so auf, dass Suchmaschinen sie leicht erfassen und auswerten können. Je genauer die Suchmaschine weiß, was du machst, umso besser kann sie dich einkategorisieren und Suchenden empfehlen.
Keine Sorge, das klingt schlimmer als es ist. Bei WordPress (die Software, mit der ich meine Homepage baue) gibt es Tools, mit denen man die Suchmaschinenoptimierung mithilfe von Checklisten durchgehen kann.
Nun könnte man sagen, dass die Suchmaschinen ja auch nach einem Algorithmus funktionieren und das nichts anderes als bei Instagram und Co. ist. Das stimmt allerdings nur bedingt.
Meine persönliche Erfahrung: Solange man Inhalte (z. B. Blogbeiträge) produziert, die Mehrwert bieten und die Grundlagen des SEOs beachtet, taucht man in den Suchmaschinen-Ergebnissen auf.
Die Faustformel für Google und Co.: Sie wollen Nutzern das beste Ergebnis ausgeben, um ihre Suchanfragen zu lösen – denn: wenn die Suchenden unzufrieden sind, nutzen sie die Suchmaschine nicht mehr.
👍 Dein Vorteil: Sorgst du also mit hochwertigem Content und SEO dafür, dass Nutzer dein Suchergebnis anklicken und zufrieden sind, belohnen Suchmaschinen dich mit Reichweite – auch ohne Werbeanzeigen!
Vorteile einer eigenen Webseite: es sind deine Leser und Kontakte, egal was passiert!
Stell dir vor, du gehörtest zu den Facebook-Seiten-Besitzern mit 100.000 Followern. 100.000 potenzielle Kunden. Mega, oder? Das war ohne Webseite so lange cool, bis Facebook die oben angesprochene Algorithmus-Änderung durchführte und die Follower danach mit Beiträgen kaum noch erreichbar waren.
Oder nehmen wir das Beispiel mit den Krypto-TikTokern – in dem Fall wurden ihre Accounts gesperrt und sie kamen nicht mehr an ihre Kontakte ran. Viele Social Media Plattformen behalten sich vor, Accounts auf Grundlage ihrer eigenen Einschätzung zu löschen. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass dir die Plattform auch auf Anfrage keine Daten mehr herausgibt. Dann ist alles weg. 😢
Mit diesem Schritt wird vielen Selbstständigen die finanzielle Existenz entzogen – denn ihr Marketing-Kanal ist eben die jeweilige Plattform. Nun müssen sie sich woanders erst wieder etwas aufbauen.
👍 Dein Vorteil: Hast du eine eigene Webseite und hältst dich an die rechtlichen Regeln deines Landes und Hosters, musst du davor keine Angst haben. Deine Webseite wird für deine Leser immer erreichbar sein. Sammelst du zusätzlich deren Kontaktdaten, z. B. über eine Anmeldung zum Newsletter, kannst du sie immer wieder erreichen – egal was Facebook, Instagram und Co. entscheiden!
Um dir das Ganze mal zu veranschaulichen, habe ich eine Grafik erstellt:

❓ Was ist ein Funnel? Ein Online-Marketing-Funnel ist der Prozess, den deine Kunden auf dem Weg vom ersten Kontakt hin zum Kunden durchlaufen.
Wie du sicher erkennst, lotst du bei meinem Beispiel Follower über Instagram und YouTube auf deine Webseite. Dort kannst du beispielsweise
- einen Newsletter
- einen kostenlosen Online-Kurs
- eine Kontakt-Möglichkeit (wie ein Telefonat) anbieten
- irgendetwas anderes
anbieten. So kommst du in Kontakt mit deinen Abonnenten, kannst eure Bindung stärken und sie auf deine Produkte aufmerksam machen.
Auf dieser Grafik siehst du, wie das ganze ohne Funnel enden würde:

Im Nirwana. 😢 Werden bei diesem Beispiel dein Instagram- und YouTube-Account gesperrt und hast du keine Kontaktdaten deiner Follower, fängst du wieder komplett von vorne an.
Vorteile einer eigenen Webseite: die Daten deiner Kunden sind sicher
Auf deiner Webseite hast du die volle Kontrolle über den Datenschutz. Bei Social Media Plattformen weiß man nie, wo die Daten letztlich landen.
Der aktuelle Skandal um 3,8 Milliarden Handynummern von Clubhouse, die im DarkNet zum Verkauf stehen 5Quelle: Wilde Beuger Solmecke – Rechtsanwälte Partnerschaft mbB: 3,8 Mrd. Handynummern im Darknet angeboten?, auf: https://www.wbs-law.de/it-und-internet-recht/datenschutzrecht/datenleak-bei-clubhouse-38-mrd-handynummern-im-darknet-angeboten-jetzt-auskunft-verlangen-56116/, zuletzt abgerufen am 2. August 2021, zeigt wieder mal, wie sehr Unternehmen mit den Daten ihrer User herumludern – wobei ein Blick in deren Datenschutzrichtlinien auch schon vorher zeigte, dass das Thema für die Erfinder der App keine Bedeutung hatte. 😉
👍 Dein Vorteil: Auf deiner Webseite hast du die volle Kontrolle über deine eigenen Daten und die deiner Kunden. Schützt du sie wie deinen Augapfel, stärkt das zusätzlich das Vertrauen deiner Kunden in dich.
Nachteile einer eigenen Webseite: Du musst rechtliche Aspekte beachten
Mit Themen wie Datenschutz gehen auch rechtliche Rahmenbedingungen einher. Du benötigst beispielsweise
- Impressum
- Datenschutzerklärung
- Cookie-Banner
- optional: Disclaimer bei medizinischen/ rechtlichen Themen
usw.
👍 Tipp: Es gibt inzwischen aber tolle Tools, die dir das Leben erleichtern. Mein Mann und ich setzen beispielsweise auf die kostenlosen Generatoren von https://www.e-recht24.de/tools.html.
Mein Fazit
Ich hoffe, dass dir mein Artikel geholfen hat, Klarheit darüber zu bekommen, ob dir eine Homepage etwas bringt oder nicht. Da ich weiß, dass der Artikel sehr lang ist, habe ich dir die Vor- und Nachteile einer eigenen Webseite noch mal gegenübergestellt:

Liebe Grüße

Quellenangaben 📚
- 1Reels sind kurze Videos auf Instagram
- 2Quelle: The Financial Times: TikTok bans investment promotions, auf: https://www.ftadviser.com/your-industry/2021/07/08/tiktok-bans-investment-promotions/, zuletzt abgerufen am 2. August 2021
- 3Quelle: TikTok Advertising Policies, auf: https://ads.tiktok.com/help/article?aid=9550, zuletzt abgerufen am 2. August 2021
- 4Quelle: Udemy: Richtlinien für Werbeaktionen, auf: https://support.udemy.com/hc/de/articles/115013339928-Richtlinien-f%C3%BCr-Werbeaktionen, zuletzt abgerufen am 4. August 2021
- 5Quelle: Wilde Beuger Solmecke – Rechtsanwälte Partnerschaft mbB: 3,8 Mrd. Handynummern im Darknet angeboten?, auf: https://www.wbs-law.de/it-und-internet-recht/datenschutzrecht/datenleak-bei-clubhouse-38-mrd-handynummern-im-darknet-angeboten-jetzt-auskunft-verlangen-56116/, zuletzt abgerufen am 2. August 2021